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Unsere Arbeitsweise

Vier Hände, zwei Generationen und ein Credo 

Ob man es nun Manufaktur oder traditionelles Handwerk nennt, sämtliche Produktionsprozesse werden (bzw. nun leider wurden) bei Kohler von Großvater und Enkel Hand in Hand durchgeführt. Das beginnt bei der behutsamen Verarbeitung der Rohware zur Maische und findet sein festliches Finale im handgeklebten Etikett auf der Flasche. Von- und miteinander lernen hier zwei Generationen und holen so gemeinsam das Beste aus ihren Rohstoffen und Ideen hervor.

Dabei folgen wir lieber unseren langjährigen Erfahrungen als kurzlebigen Trends – sind dabei aber stets neugierig, welche Talente und Aromen wir der Natur entlocken können. So variieren wir unter anderem die Destillations- und Maischeführung ganz gezielt, um bestimmte Aromen aus einer Frucht zu locken und befreien zum Beispiel aus der schwarzen Träuble betont die blumige Fruchtigkeit von Cassis oder aber ihre wilde und erdige Wildfruchtnote.

Lars Erdmann

Lars Erdmann ist 45 Jahre alt, ein Schwabe mit jener Mischung aus stoischer Gelassenheit und unbedingtem Perfektionswillen, die man in seiner Region durchaus schätzt. Man würde ihn auf den ersten Blick für einen ruhigen, eigensinnigen Mann halten, der kein großes Aufhebens um sich macht – bis man ihn in seiner kleinen Brennerei sieht, zwischen Kupferkesseln, Kolben und hitzebeständigen Glasgefäßen. Seit er 12 ist, widmet er sich dem Brennen, zunächst schüchtern an der Seite seines Großvaters, später zunehmend selbstbestimmt, mit einer nahezu jugendlichen Freude am Experiment. Er ist kein Einzelgänger, aber seine wahre Welt sind Aromen und Texturen. Neben der Brennerei ist die Küche sein Reich.

Er hat Regale voller Kochbücher, die nach Region sortiert sind – eine kulinarische Bibliothek, in der französische Klassiker von Escoffier neben Abhandlungen über sizilianische Landküche stehen, wo handgeschriebene Rezepthefte aus der eigenen Familie und Mama ebenso Platz finden wie moderne Kochbände über thailändisches Streetfood oder dünn gedruckte Hefte über traditionelle japanische Sushizubereitungen und Umami-balancierte Brühen. 

Er ist ein Mann, der nicht dogmatisch an eine einzige Philosophie glaubt. Für ihn gibt es keine absoluten Wahrheiten in der Küche oder im Glas, sondern nur beständige Entwicklung, gelerntes Handwerk und einen Sinn für Harmonie. Er weiß, dass es ein klassisches Handwerk ist, genau wie sein Destillieren, das er über Jahrzehnte verfeinert hat. So balanciert er beim Kochen mühelos die glasierten Schalotten aus der französischen Küche mit dem rauchigen Aroma gerösteter Chilis aus Thailand. Er versteht den Wert einer perfekt abgeschmeckten Ragù alla Bolognese ebenso wie den subtilen Reiz einer leichten Dashi-Brühe. All das überträgt er in seine Destillate. Wenn er den Safran auswählt, achtet er nicht nur auf dessen Reinheit, sondern fragt sich, wie sich dessen Anklänge von Blumigkeit und Bitterkeit in den Fruchtnoten einer sizilianischen Blutorange widerspiegeln. Wenn er die richtige Konzentration von ätherischen Ölen auslotet, denkt er daran, wie Salz und Säure in einer Soße die Mitte finden.

Er hat im Laufe der Jahre ein feines Gespür dafür entwickelt, wann ein Tropfen Zitrus zu viel wäre, wann etwas mehr Zucker im Likör den Grundton hebt, ohne banal zu werden. In seinem Wesen ist er ein Genießer, der volle Kontrolle über sein Handwerk hat, aber keine Angst davor, neue Wege zu gehen. Und doch, so harmonisch seine Kreationen wirken, so radikal kann er die Idee von Genuss auf die Spitze treiben. Er ist jemand, der durchaus bereit ist, von Zeit zu Zeit die Grenzen des Geschmacks auszuloten, sein eigenes Tun zu hinterfragen und zu übertreffen. Wenn er den Distiller’s Cut kreiert, ist das kein Zufall, sondern logische Konsequenz seiner jahrzehntelangen Leidenschaft: die Summe aller Aromen der Welt, verdichtet in einem einzigen, mächtigen Schluck. Er ist ein Mann, der die Balance schätzt, aber nicht davor zurückschreckt, diese Balance zu verlassen, wenn es der Sache dient. Ein kulinarischer Grenzgänger, der mit ruhiger Hand und wachem Verstand dem Feuer und den Früchten ihre Essenz entreißt. Ein Destillateur, der seine Arbeit seit über drei Jahrzehnten ernst nimmt, aber sich selbst dabei nicht zu ernst, und der mit jeder Flasche, jedem Tropfen, seiner ureigenen Handschrift Ausdruck verleiht.

Und seine Distiller’s Cuts, das sind nicht etwa Marketingexperimente oder limitierte Sonderauflagen für Sammler, sondern schlicht und ergreifend seine privaten Lieblingsdestillate, eine persönliche Aromenbibliothéque, in der er seine ganz eigenen Geschmackswelten archiviert.

Eberhard Kohler

Der Gründer Eberhard Kohler war gelernter Küfer und arbeitete jahrelang als Kellermeister bei Weingütern und Handelsbetrieben in Stuttgart, Rüdesheim und Bodenheim. Die Idee einer eigenen Brennerei trieb ihn seit seiner Begegnung 1960 mit dem Fabrikanten Otto Maier an, der die Herstellung der berühmten Schwabenstreich-Liköre verantwortete. Der Gedanke ließ ihn nicht mehr los und so kam zum eigenen Wein- und Getränkehandel eine Obstbrennerei hinzu. Bereits in den ersten Jahren erhielt Kohler für seine Destillate mehrfach den großen Preis der DLG. Seine Erfahrung gab er innerhalb der Familie an seinen Enkel Lars Erdmann weiter.

Seine Arbeit bildete die Basis für Alles! Seine Art, seine Neugier und sein Wesen sind die Grundlage für alles zukünftige.